Aus pränatal-psychologischer Sicht sind in beiden Fällen unangenehme Auswirkungen auf das junge Menschenkind und den späteren Erwachsenen zu erwarten. Neben eventuellen pränatalen Traumata, ist die Trennung der Mutter-Kind Verbindung mit Abstand eine der schwerwiegendste Prägungen, die ein Neugeborenes erleben kann.
Etwa neun Monate hört das Baby die Stimme der Mutter und spürt ihren Herzschlag, gewöhnt sich daran und baut eine innige Beziehung zu ihr auf. Ja, es ist ein Teil von ihr. Dann, zack, wird das Baby nicht selten kurz nach der Geburt / Entbindung aus dieser Verbindung, aus diesem warmen Mutter-Kind-Komplex und sehr wahrscheinlich auch noch raus aus dem gewohnten Längen/- und Breitengrad weggeflogen, oder gefahren, in ein „reiches“ Land, oder zu hoffentlich beschützenden Pflegeeltern.
Niemand weiß genau, was hierbei in dem kleinen Wesen vor sich geht, wie es sich fühlt und was es erlebt!!! Nicht nur die frühe Trennung muss es ertragen, auch die Gefühle, Emotionen und Empfindungen der Mutter, wenn sie sich dazu entschließt ihr Kind zur Adoption weg zu geben.
Wenn die Adoption dahin gehend gelingt, dass das Kind in positiven Verhältnissen aufwächst, ist das zu beglückwünschen, denn dann hat es nicht noch weitere Extreme in Sachen Bindung zu verkraften.
Bei einer sogenannten Kurzzeitpflege erfährt das Neugeborene Baby allerdings gleich 2x enorme Bindungsabbrüche. Den der eigenen Mutter nach der Geburt und den weiteren durch die Trennung der Pflegemutter. Was danach noch alles auf dieses Kleinkind zukommt, ist fraglich.
Klar ist jedoch, dass diese frühen Prägungen im Menschen Spuren hinterlassen. Die Prä- und Perinatale Psychotherapie/ Traumatherapie setzt genau an diesen frühen Prägungen aus vorgeburtlicher/ geburtlicher Zeit an, die das gesamte Leben aus dem Unterbewusstsein wirken.